Mit einer kurzen Verzögerung möchten wir euch nun endlich nicht mehr länger auf die Folter spannen. Der Preis für den besten Debütroman 2016 geht an Shida Bazyar, die mit ihrem Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ die teilnehmenden Blogger von sich überzeugen konnte. Wir gratulieren herzlich und freuen uns schon jetzt auf die Preisverleihung im Frühjahr.
Wir möchten euch die Beiträge der Blogger natürlich nicht vorenthalten.
Isabella Caldart (Novellieren) stimmte für Shida Bazyar, weil dort alles stimme: „der Stil, die Figuren, die Entwicklung der Figuren, die Politik und Geschichte, der Aufbau des Romans und das, was man als Leser nach der Lektüre aus diesem Roman mitnimmt.“
Janine Rumrich (Kapri-ziös) meint, dass Shida Bazyars Debüt eines der wichtigsten Bücher des Jahres sei, „denn das Thema Flucht ist aktuell, wird es auch bleiben und es wäre gut, wenn so viele Menschen wie möglich sich damit beschäftigen.“
Friederike Kenneweg (frintze) beeindruckt Shida Bazyars Debüt, „weil es nicht nur eine Familiengeschichte erzählt und durch Einfühlen in verschiedene Positionen die Verständigung zwischen den Generationen ermöglicht, sondern weil es auch noch eine feine, utopisch gestimmte Saite in mir zum Klingen bringt.“
Ruth Justen (Ruth liest) findet ebenfalls, dass bei Shida Bazyars Debüt alles stimmt. „Es öffnet Erkenntnisstore in den Iran und in die iranische Gemeinschaft in Deutschland.“
Marina Büttner (literaturleuchtet) findet, dass Shida Bazyars Roman ein solch gelungenes Debüt sei, „dass man glaubt, die 1988 geborene Autorin schreibe schon immer: Sprachlich schön und so stimmig konstruiert, dass absolut nichts fehlt.“
Für Eva Nagl-Jancak (Literaturgeflüster) ist Shida Bazyars Debüt das eindruckvollste Buch, wo ich ohne Widerspruch und Zweifel zurückbleibe, viel über den Iran, seine Geschichte und Gebräuche gelernt habe und auch ein bißchen neugierig auf Teheran bin.“
Marc Richter (Lesen macht glücklich) zeigt sich beeindruckt von Shida Bazyars leiser Art zu erzählen und stimmte für ihren Roman, „weil es der aktuellen Flüchtlingspolitik einen Spiegel vorhält, weil es den Menschen, die wegen politischen Unruhen, wegen Krieg oder ähnlichen Dingen flüchten müssen, eine vielfältige Stimme gibt und weil dieses Buch die Integration, die Deutschland dringend nötig hätte, kritisiert.“
Tanja Folaji (Elektro vs. Print) stimmte trotz einiger Einwände für Shida Bazyars Debüt, „denn es fühlte sich an wie eine Saga, es ist ein weitreichendes Werk über die 1979er Revolution und ihre Folgen, um Entwurzelung, Verlust und Heimat.“
In der Abstimmung lieferten sich „Nachts ist es leise in Teheran“ und „Ymir oder Aus der Gehirnschale der Himmel“ ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Letzteres fiel vor allem durch seine Originalität auf.
5 Bloggerstimmen gingen an Philip Krömers Debütroman. Auch hier verlinken wir euch natürlich die jeweiligen Beiträge:
Sandro Abbate (novelero) ist beeindurckt von Krömers Fantasiereichtum. Der Roman sei „durchweg skurril und vergnügt den Leser an vielen Stellen mit zig ironischen Anspielungen und komischen Passagen.“
Sophie Weigand (Literaturen) ist begeistert von Philip Krömers Debüt: „Dieser Roman ist schelmisch von seinem Anfang bis zu seinem Ende, wagemutig, ganz und gar unkonventionell, ziemlich komisch und vollkommen absurd. Krömers frische und hochintelligente Stimme hat Aufmerksamkeit verdient!“
Mina Imruck (aig an taigh) ist vom Gesamtpaket, das Krömer liefert, überzeugt: „(a) es hat etwas zu sagen: wir erlesen uns ein wenig Geschichte, die jeder kennen sollte, (b) es ist witzig: trotz der Thematik musste ich immer mal wieder schmunzlen, (c) es ist herzerwäremend: schon der Anfang… […]“
Wolfgang Cziesla stimmte für Ymir „wegen der besonderen Erzählstimme und der nur scheinbaren Geborgenheit unter der Schädeldecke.“
Samuel Hamen (literatur denken) hat vor allem überzeugt, „dass sich der Autor (zu)traut, einen abwegigen Weltentwurf zu kombinieren mit einer gekonnt raffinierten Sprache. Der Roman bricht mit den Konventionen nicht um des Bruches willen, sondern weil er tatsächlich jener ästhetischen Freiheiten bedarf, um zu einem eigenen Ausdruck zu gelangen.“
Katharina Winklers Debütroman hat zwei Stimmen bekommen:
Juliane Noßack (Poesierausch) stimmte für Blauschmuck, denn die Autorin „schockiert, rüttelt wach und holt die Leserschaft aus dem Becken der seichten Themen. Dabei arbeitet die Autorin ihren ganz eigenen Stil heraus und verbindet ein grausames Thema mit hochpoetischer Sprache.“
Fabian Neidhardt (mokita) zeigte sich von Blauschmuck beeindruckt, denn die „bildhafte, sehr verdichtete Sprache bringt mir das Erzählte so schmerzhaft nah, dass ich nicht aufhören konnte, zu lesen und extrem vielen Menschen davon erzählt habe.
Uli Wittstocks Debütroman „Weißes Rauschen oder Die sieben Tage von Bardorf“ hat lediglich eine Stimme bekommen:
Anton Goldberg (indieautor) wählte Wittstocks Debütroman, weil es das komplexeste der fünf Bücher sei und er sich von diesem Buch schlichtweg ganz gut unterhalten gefühlt habe.
Sonja Harters Debütroman „Weißblende“ hat zwar keine Stimme bekommen, wurde aber von einem Großteil der Blogger gern gelesen. Bei einigen war es im Ranking sogar auf dem zweiten Platz. Fabian Neidhardt beispielsweise brauchte zwar eine Weile „bis ich auf den kalten, lethargischen Ton der Erzählung klargekommen bin, dann wollte ich nicht mehr davon weg.
In vielen der verlinkten Beiträge gibt es nicht nur die Stimmabgabe für den jeweiligen Favoriten, sondern auch Kurzmeinungen zu den anderen Büchern der Shortlist. Klickt euch gern durch!
Wir haben zeitgleich auch eien Abstimmung auf unserem Blog laufen lassen, an der jeder teilnehmen konnte. Hier ist das Ergebnis:
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