[Das Debüt 2020] Buchvorstellung: Felicitas Korn „Drei Leben lang“

In Korns Debütroman begegnen die LeserInnen Michi, Loosi und dem King – drei Personen in schwieriger Lebensphase und drei Lebensabschnitte, die enger miteinander zusammenhängen als dies zunächst scheint.

Prolog

An die grellen Lampen hat er sich längst gewöhnt. Ja, sie üben inzwischen eine gewisse Beruhigung auf ihn aus. Seit Jahren geht das nun schon so. Erst kommt die Dunkelheit, dann das Licht, und immer hofft Loosi aufs Paradies. Doch jedes Mal ist es nur die ernüchternde Neonröhre einer Krankenhausbeleuchtung.

Klappentext:

„Sie wollen nach Spanien fahren. Wie jedes Jahr. Die langersehnten Sommerferien. Doch dann kommt alles anders. Ein entgegenkommendes Auto. Eine Tunnelwand. Der Unfall macht Michi und Xandra zu Vollwaisen. Sie haben keine Verwandten, die Jugendfürsorge ist überfordert, den Geschwistern droht die Unterbringung in verschiedenen Heimen. Michi ist zwar erst vierzehn, will die Sache aber selbst in die Hand nehmen, sich um seine kleine Schwester kümmern, ein gemeinsames Zuhause für sie beide finden. Seine größte Hoffnung: Aziz, Automechaniker und langjähriger Freund ihres Vaters. Und nicht nur Michi sucht Hilfe bei Aziz. Auch der King, in illegale Geschäfte verstrickt, und Loosi, der gegen den Alkohol kämpft und die Liebe sucht, hoffen auf seine Unterstützung. Und ein paar falsche Entscheidungen später zeigt sich: Ihre Schicksale sind unauflösbar miteinander verbunden.
Virtuos verknüpft Felicitas Korn die Geschichten dreier Leben, die unterschiedlicher kaum sein könnten.“ Quelle: Kampa Verlag

Der Debütroman von Felicitas Korn beschreibt Schicksale aus einer Welt, die gleichzeitig so weit entfernt und doch so nah zu sein scheint. Viele Bilder mögen den LeserInnen aus anderen Psychiatrie-Romanen oder aus Kriminalfilmen über Drogenkartelle bekannt vorkommen. Doch hier scheint die Autorin noch implizit danach zu fragen, wie das System, das über verwaiste Kinder entscheidet, deren Leben und ihre ganze Zukunft nachhaltig prägen kann. Ist es das Umfeld, sind es Menschen, die mit uns abhängen, die uns verändern? Oder ist unsere Zukunft vielmehr bereits in uns angelegt, sodass wir uns unabhängig von den Umständen stets für das eine oder das andere entscheiden würden? Fragen, die man wohl nur schwer beantworten kann…

Leseprobe

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