[Das Debüt 2021] Buchvorstellung: Armin Wühle „Getriebene“

In seinem Debütroman „Getriebene“ verarbeitet Armin Wühle gekonnt einige der während seiner Forschungsaufenthalte in zwei (ehemaligen) Kriegsgebieten gesammelten Eindrücke und Erlebnisse. „Getriebene“ ist ein durch und durch politisches Buch und zugleich ein literarisches Werk. Dem Autor gelingt es nämlich, einen differenzierten und frischen Blick auf einige aktuell geführte Diskurse zu werfen, ohne dass dabei die Ästhetik der Sprache vernachlässigt wurde.

„Mit festem Schritt näherte sich Cora dem Flughafengebäude. Es war früher Nachmittag und ein milchiger Dunst verstecke die Sonne. Sie überquerte die stark befahrene Straße, schob sich an einem rauchenden Taxi-Fahrer vorbei und betrag das Terminal. Im Gehen blickte Cora auf ihre Armbanduhr. Sie lag gut in der Zeit.

Klappentext:

Eine junge Aktivistin, die vor Strafverfolgung ins Ausland flieht. Sechs Jugendliche, die inmitten eines Bürgerkriegs ein Theaterstück auf die Bühne bringen. Und ein Journalist auf der Suche nach der großen Geschichte. Für eine Reportage über den florierenden Kriegstourismus reist Vincent nach Thikro. In der zerstörten Stadt flanieren Reisende zwischen Ruinen, eine Aussichtsplattform bietet Blicke über die Demarkationslinie. Bei seinen Recherchen begegnet er der Entwicklungshelferin Cora und dem Dolmetscher Milo, der die Belagerung Thikros selbst miterlebt hat. Aus ihren Blickwinkeln setzt sich eine Stadt zusammen, in der die Gräuel der Vergangenheit und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft allgegenwärtig sind. Ein Roman, der von den Gegensätzen unserer Zeit erzählt, von Wohlstand und Elend und von Idealen, die ihren Preis verlangen. Quelle: S. Marix Verlag / Verlagsgruppe Römerweg

Armin Wühle legt mit seinem Romandebüt „Getriebene“ ein politisches Buch vor. Als Setting für diesen Roman wählt er ein vor Kurzem noch belagertes Dorf am Rande eines Kriegsgebiets, das nun zum beliebten Urlaubsziel wird. Die drei Hauptfiguren – Vincent, Cora und Milo -, deren Lebensentwürfe nicht unterschiedlicher sein könnten, begegnen sich eben an diesem Ausnahmeort. Es sind lebendige, gebrochene Figuren mit genau so vielen Stärken wie Schwächen. Figuren, die sich ihren Platz in dieser Welt hart erkämpfen müssen. Ob sie sich allerdings durch ihre Erlebnisse weiterentwickeln, muss jede(r) Lesende selbst beurteilen. Aber nicht nur die Figuren und ihre individuellen Geschichten gehen dem Leser nah. Gelungen sind ebenfalls die nüchtern und dennoch sehr poetisch klingende Sprache sowie die Dramatik der erzählten Geschichte, die beim Lesen einen Sog erzeugen kann. Und dies, obwohl die Thematik eher düster anmutet.

Bozena Badura im Gespräch mit Armin Wühle. HIER

 
 
 
 
 
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ARMIN WÜHLE

Armin Wühle wurde 1991 in Ebersberg bei München geboren. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim sowie Geschichte und Soziologie in Hannover, wo er auch lebt. Er war Finalist des 25. Open Mike und Stipendiat des Klagenfurter Literaturkurses. 2016 erhielt er ein Fellowship der Menschenrechtsorganisation Humanity in Action in Sarajevo, 2017 folgte eine Recherchereise in den Libanon. Getriebene ist sein erster Roman.


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