Am 18.9.2015 wird der Franz-Tumler-Preis für den besten deutschsprachigen Debütroman in Laas verliehen. Wie wir bereits ankündigten, verfolgen wir die Verleihung und darüber hinaus hat jede von uns einen der nominierten Romane gelesen. Wir werden nun in einer kleinen Reihe jeweils die Autorinnen in einem Interview und Statements zu ihren Romanen vorstellen.
Wir setzen die Reihe fort mit Petra Hofmann und ihrem Debütroman „Nie mehr Frühling“
Der Roman beginnt mit dem Ende: Hermine liegt tot auf dem Küchenboden. Ihr Sohn blickt in eine Fratze, blickt auf dunkelgelbe Zähne im aufgerissenen Mund und graue Fusseln auf dem Schädel.
So wird das Leben der Protagonistin enden, aber begonnen hat es anders: Hermine ist wunderschön und sie liebt Karl. Sie heiratet, bringt zwei Kinder zur Welt. Doch Karl muss in den Krieg ziehen und kommt nicht zurück. Hermine wartet auf ihn, jahrzehntelang. Sie vernachlässigt ihre Kinder, beschimpft die Dorfbewohner, schläft auf Stroh.
Es sind die unterschiedlichen Stimmen der Dorfbewohner und Familienmitglieder, die in kurzen Episoden von Hermines Leben erzählen und gleichzeitig Einblick in ihre eigenen Erfahrungswelten geben. Immer wieder geht es in diesen Geschichten um Verluste und wie man mit ihnen umgehen kann. Weiterlesen