„Das Debüt 2022“ – Juryvorstellung – Teil 1

Der Blogger*innen-Preis für Literatur „Das Debüt 2022“ neigt sich langsam der finalen Phase zu. Denn schon am 01. März 2023 werden wir die Punktevergabe der jeweiligen Jurorinnen und Juroren kennen! Doch bevor dies passiert und die Redaktion unseres Literaturblogs das Gewinnerdebüt des Jahres 2022 küren kann, möchten wir euch die diesjährige Jury vorstellen. Wir haben alle Jurymitglieder gebeten, fünf Anfangssätze zu beenden, und dies sind ihre Antworten:

Eva Nagl-Jancak

Ich bin …

eine seit 1973 schreibende Frau, die heuer ihr fünfzigjähriges Schreibjubiläum feiert, außerdem Psychologin, Psychotherapeutin und lese mich seit 2015  durch die Buchpreislisten.

Mit der Literatur befasse ich mich, weil …

sie mir wichtig ist und ich auch selber schreibe.

Für mich sind Debütromane…

interessant, aber auch nicht anders zu bewerten, wie die anderen Bücher.

Während meiner Lektüre der Shortlist überraschte mich am meisten,

daß vier der Bücher ähnliche Inhalte hatten und sich mehr oder weniger experimentell mit persönlichen Erlebnissen und den Schrecken des Lebens beschäftigen.

Mein Lieblingsdebüt dieses Jahr (außerhalb der Shortlist) war…

Carl-Christian Elzes „Freudenberg“.

Ich bin außerdem hier zu finden:

http://www.jancak.at / Literaturgeflüster


Silvia Walter

Ich bin …

 eine leidenschaftliche Leserin, Rennradfahrerin und Yogi. 

Mit der Literatur befasse ich mich, weil …

es meinen Horizont unendlich erweitert und weil es mich immer wieder aufs Neue begeistert ein gutes Buch zu lesen.

Für mich sind Debütromane…

das Salz in der für mich unüberschaubaren Suppe aller Neuerscheinungen.

Während meiner Lektüre der Shortlist überraschte mich am meisten,

dass die fünf Bücher sehr unterschiedlich sind, obwohl sich alle im weiteren Sinn mit dem Thema „Identitätssuche“ beschäftigen.

Mein Lieblingsdebüt dieses Jahr (außerhalb der Shortlist) war…

Connect von Thea Mengeler (warum habe ich dieses tolle Buch eigentlich nicht auf meinem Blog rezensiert?)

Ich bin außerdem hier zu finden:

leckere Kekse / @leckerekekse_silvia


Marc Richter

Ich bin …

Marc Richter, Freizeitleser, leidenschaftlicher Kämpfer für die unabhängigen Verlage beim Blog We read Indie  und Stephen King-Fan (was ich bei meinem eigenen Blog Lesen macht glücklich ausleben). 

Ansonsten bewege ich mich in meinem Berufsleben eher weniger im Bereich der Bücher als im Raum der Zahlen, da ich als Ingenieur lesen Tag mit Formeln, Berechnungen und sonstigem Mathe- und Physikkram zu tun habe. 

Aktuell habe ich aber eine Pause vom Bloggen und dem ganzen drumherum mit Social Media genommen und mache nur für den tollen Debütpreis eine Ausnahme und komme kurz aus meiner selbstauferlegten digitalen Detoxzone.

Mit der Literatur befasse ich mich, weil …

sie mich in andere Welten entführt, andere Gedanken lesen lässt und ich unbequemem Wahrheiten ins Auge blicken muss. Es darf dabei gern schräg, brutal, traurig und vor allem ohne Happy Ende ablaufen.

Für mich sind Debütromane…

eine Wundertüte. Gerade bei den Debütromanen entdeckt man noch so einige ungeschliffene Diamanten, rohe, unperfekte Texte, an denen man sich abarbeiten kann. 

Während meiner Lektüre der Shortlist überraschte mich am meisten…

wie gut alle 5 Romane gelungen sind, alle auf ihre Art. Hatte ich in den zurückliegenden Jahren immer einen oder zwei Titel dabei, die mir so gar nicht zusagen, so habe ich in diesem Jahr wirklich Schwierigkeiten, einem Titel meinen Vorzug zu geben, da alle fünf etwa haben, was sie besonders macht und auch unter meiner Definition des 3. Punktes passen. 

Mein Lieblingsdebüt dieses Jahr (außerhalb der Shortlist) war…

da ist mir spontan kein Buch aufgefallen. Daher habe ich mir die Liste der diesjährigen Einreichungen durchgeschaut und siehe da, insgesamt waren da 8 Bücher dabei, die bei mir eingezogen sind. Allerdings habe ich nur eines davon ausgelesen und zwar Freudenberg, das ich im Rahmen des Buchpreislesens zum Deutschen Buchpreis lasund leider nicht so gelungen fand. Angefangen hatte ich noch die Bücher Blutbuch (DuMont) und Sonnenstadt (kuhl-ja publishing). Ersteres hst mich fasziniert, aber irgendwie bin ich nicht weiter gekommen und Sonnenstadt war mir zum Zeitpunkt des Lesens zu gewollt auf künstlerisch gemacht. Beiden werde ich aber sicher noch einen zweiten Leseanlauf gönnen. 

Um einen kurzen Abschluss zu geben: Abseits der Shortlist hatte ich leider kein Debüt dabei, was mich nachhaltig begeistern konnte. Blutbuch gebe ich aber noch Chancen, dass es das nachträglich schafft. 

Ich bin außerdem hier zu finden:

Lesen macht glücklich / @lesen_macht_gluecklich / WereadIndie


Alexander Carmele

Ich bin …

Alexander Carmele vom Blog „kommunikatives Lesen“, habe lange im Rahmen der theoretischen Physik geforscht (Nanostrukturen), bin aber dann der akademischen Welt verlustig gegangen und arbeite nun als Automatisierer in der Wirtschaft. Mein Lesen ist reines Hobby, und ich führe den Blog nur in der Hoffnung, ein wenig mehr Anlässe zu haben, mit anderen über Literatur zu sprechen und Lesetipps auszutauschen. Mich interessiert es hierbei sehr, die Texte besser und mit anderen Augen verstehen zu lernen.

Mit der Literatur befasse ich mich, weil …

die eigenartigsten Dinge beim Lesen passieren, das Erinnern, das Assoziieren, die Launen, das Bewegtsein, die Erweiterung des Horizonts
etc … Literatur erfrischt mich, begeistert, inspiriert mich, die Welt stets mit neuen Augen zu sehen, und so lese ich alles, Theoretisches, Lyrisches,
Sachliches/Technisches, aber auch Literarisches. Meine Lieblingsromane (eine Auswahl) sind Hermann Broch „Tod des Vergils“, Christa Wolf „Kassandra“,
Gustave Flaubert „Salambo“, Friedrich Hölderlin „Hyperion“, Agustina Bessa Luis „Die Sibylle“ und Peter Weiss „Ästhetik des Widerstandes“ – es gibt noch
viel mehr, aber in die Richtung geht’s wohl.

Für mich sind Debütromane…

neue Atemzüge der Literatur, neue Versuche, die Sprache neuzuerfinden, einen neuen Aspekt zu starten – Experimente, Wagnisse, waghalsige
Schreibabenteuer.

Während meiner Lektüre der Shortlist überraschte mich am meisten…

wie kurz sie waren, wie reduziert und kondensiert sie ihren Gegenstand behandelt haben, Tempo und Rhythmik stark in den
Vordergrund treten und schnelle Schnitte und Absätze mein Leseerlebnis prägten.

Mein Lieblingsdebüt dieses Jahr (außerhalb der Shortlist) war…

„Unterm Teppich“ von Eva Christina Zeller (erster Roman) oder Tatjana Gromaca „Die göttlichen Kindchen“ – ich  möchte mich zwischen
den beiden nicht entscheiden, was das eine in Poesie voraushat, hat das andere in Witz und Komposition inne. Beide kann ich nur empfehlen.

Ich bin außerdem hier zu finden:

Kommunikatives Lesen 


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